Ehrhard Behrends

von Martin Skrodzki

Das „Buch des Monats Dezember 2017” von Ehrhard Behrends hat viele Leserinnen und Leser auf die interessanten und vielschichtigen Verbindungen zwischen Zauberei und Mathematik aufmerksam gemacht. Es benötigt für die Lektüre bewusst keinen mathematischen Hintergrund und ist so auch für Laien ohne Vorbildung verständlich. Naturgemäß bleiben dadurch aber viele tiefergehenden Fragen unbeantwortet: Wie genau ist denn nun der Zusammenhang? Welche mathematischen Theoreme liegen einem Zaubertrick zu Grunde? Und lässt sich der Trick verallgemeinern?

Zur Beantwortung all dieser Fragen legt Ehrhard Behrends nun ein neues Buch vor: „Mathematik und Zaubern: Ein Einstieg für Mathematiker”, wobei direkt im Vorwort geklärt wird, dass natürlich auch Mathematikerinnen angesprochen sind. Ebenso alle mit Vorbildung in Informatik, Physik oder den Ingenieurswissenschaften. Eine gewisse Grundlage wird aber in jedem Fall gefordert, denn das Buch will die Zusammenhänge zwischen Zauberkunst und der teilweise überraschend anspruchsvollen Mathematik darstellen - dazu bedient es sich durchweg einer mathematischen Formelsprache.

In fünfzehn Kapitel werden unterschiedliche Zaubertricks und die jeweils zugrundeliegende Mathematik beleuchtet. Der Aufbau ist hierbei immer gleich: Nach einer kurzen Einführung wird zunächst der „Effekt” des Tricks dargestellt. Danach wird ausführlich die im Hintergrund agierende Mathematik erläutert. Dazu gehören Definitionen, Hilfssätze und Beweise. Abschließend wird der komplette Zaubertrick mit möglichen Varianten beschrieben. Insbesondere bei den vorgestellten Kartentricks helfen viele farbige Abbildungen und die farbige Hervorhebung der roten Herz- und Karokarten beim schnellen Erfassen der präsentierten Beispiele.

Das Buch ist eine passende Ergänzung zum „Mathematischen Zauberstab” und ein Muss für alle, die sich für die mathematischen Hintergründe von Zaubertricks interessieren. Nicht zuletzt eignet sich das Buch durch seine 15 weitgehend voneinander unabhängigen Kapitel auch exzellent als Lektüre für ein (Pro-)Seminar. Entsprechendes wurde an der FU Berlin mehrmals erfolgreich erprobt. Entsprechend kann das Buch natürlich auch als Grundlage für Stunden im Mathematikunterricht dienen. In jedem Fall wird die Lehre „magisch” werden.